3. Presseerklärung zur „Bauplanung am Osthafen“
28.02.2015
Trauriges Jubiläum
Am 28.02.2015 erschien in der Rhein-Main-Presse ein Artikel, dass die Deutsche Anlagen-Leasing (DAL) nach Mainz zieht und damit den Standort Wiesbaden aufgibt. Zitiert wurde dort auch der Mainzer Wirtschaftsdezernent mit seiner Freude, dass seiner Stadt damit ein „dicker Fisch ins Netz gegangen“ sei. Diese Freude ist verständlich. Sie geht aber einher mit einem traurigen Jubiläum auf der Wiesbadener Seite.
Ziemlich genau fünf Jahre ist sie nämlich alt, die Presseerklärung von SPD und Grünen im Schiersteiner Ortsbeirat zum Thema Bauplanung am Osthafen mit dem Titel „Kein Stillstand am Schiersteiner Hafen!“
Presseerklärung vom 11.01.2010
Alles hatte bereits viel früher mit großem Elan begonnen, und auf der Bürgerversammlung zur Bebauung im Planbereich „Osthafen“ am 09.07.2009 im Christophorushaus wurden große Pläne vorgestellt.
Einladung zur Bürgerversammlung
Wenn man jetzt die bisherigen Ereignisse Revue passieren lässt, ist eigentlich genau das eingetreten, was die damalige Presseerklärung verhindern wollte: Stillstand am Schiersteiner Osthafen. Ganz stimmt diese Aussage natürlich nicht, denn die DAL hat kein Interesse mehr. Ansonsten ist die alte Presseerklärung nach so langer Zeit immer noch bedrückend aktuell, einschließlich der „Grüße“ aus dem Künstlerviertel, wo der örtliche Chemie-„Fischer“ Holz-„Blum“ heißt.
- Das eigentliche Grundstück liegt immer noch brach. Das von der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) investierte, nicht gerade geringe Kapital (für Kauf des Grundstücks und Neubau der Wasser- und Schifffahrtsdirektion auf der anderen Hafenseite) ist dort gebunden, obwohl es viele andere Stellen in Wiesbaden gibt, wo die Erträge aus einer Verwertung des Geländes dringend gebraucht werden.
- Das Bauschild des neuen Marine-Depots, das der Besitzer Kai Günther vor Jahren östlich davon bereits aufgestellt hat, verwittert langsam, weil auch er keine Baugenehmigung bekommt.
- Es ist schon ziemlich schwer zu verstehen, dass auf dem Grundstück nicht gebaut werden darf, während die Bewohnerinnen und Bewohner der Mietshäuser an der Storchenallee direkt gegenüber der Firma A.+E. Fischer-Chemie offenbar „Bestandsschutz“ haben.
- Schon Prof. Pös hat immer wieder verlauten lassen, eine Lösung der Chlorgas-Problematik stände unmittelbar bevor, aber das ist offenbar immer noch Stand der Dinge, obwohl Herr Pös schon Jahre nicht mehr im Amt ist.
- Die DAL, ein offenbar guter Steuerzahler mit 200 Arbeitsplätzen, ist Wiesbaden verloren gegangen.
Bemerkungen:
Die Spatzen pfiffen es 2015 ja schon von den Schiersteiner Dächern. Dann stand es am 18.03.2015 in der Zeitung. Und am 25.03.2015 wurde auch der Ortsbeirat offiziell informiert. Die endgültige Einigung der Stadt mit der Schiersteiner Chemiehandelsfirma A.+E. Fischer steht unmittelbar bevor. Die Firma Fischer wird auf ihrem Gelände an der Storchenallee kein Chlorgas mehr lagern. Damit wäre das bisherige Hindernis für die weitere Bebauung des Planbereichs beseitigt.
Interessant war dabei auch die Aussage, dass die Stadt den jetzt gefundenen Kompromiss zumindest schon 2011 hätte haben können, damals noch mit Prof. Pös als zuständigem Dezernenten. Es gab also mindestens vier Jahre eigentlich unnötigen Stillstands. Und jetzt geht demnächst alles wieder von vorne los: Umweltgutachten, Bürgerversammlung, Magistratsvorlage für den Ortsbeirat und ähnliches. Das sind aber vielleicht schon Themen für den neuen Ortsbeirat, der am 06.03.2016 gewählt wird.